Der Begriff Wollüberhosen ist bereits in aller Munde, so richtig damit anfreunden möchte sich aber noch niemand damit. Woran das wohl liegt, warum wickeln bisher eher weniger Mamis damit? Denn im Gegensatz zu herkömmlichen Wegwerf-Windeln bieten die Wollüberhosen sehr viele Vorteile, die ich euch gerne näher erläutern möchte. Wollwachs, auch bekannt als Lanolin, ist das Sekret aus den Talgdrüsen von Schafen. Lanolin ist sehr geschmeidig und eignet sich daher perfekt für empfindliche Babyhaut. Benutze auch du Wollüberhosen, dein Baby wird dir insgeheim dafür danken, denn Lanolin hat sehr viele hautpflegende Eigenschaften. Die Wollüberhosen sind in verschiedenen Ausfertigungen erhältlich, so z. B. welche für den Sommer, die dein Baby wunderbar kühl halten oder eher etwas dickere für den Winter, damit der kleine Liebling wunderbar durch die kalte Jahreszeit kommt.
Das Lanolin der Wollwindel ist sehr viel atmungsaktiver als alle anderen Windeln, wodurch sich der Uringeruch nicht sofort bemerkbar macht und die Windel morgens auch nicht nach Ammoniak riecht. So macht das Wickeln doch gleich viel mehr Spaß! Wichtig ist es, darauf zu achten, die Windel nicht zu oft zu wechseln, da dies häufig zu Entzündungen im Windelbereich führen kann. Bei einem Neugeborenen sollte die Windel, je nachdem wie nass sie ist, etwa 6-10 mal innerhalb von 24 Stunden gewechselt werden. Ein weiterer Vorteil liegt auch darin, dass die Wollüberhose nur alle 2-3 Wochen gewaschen werden muss. Ein regelmäßiges Entlüften reicht vollkommen aus, um unangenehme Gerüche zu beseitigen. Wickeln ist nicht gleich Wickeln - Deshalb solltest du dich genauestens erkundigen, welches die beste Pflege für dein Baby ist!
Die richtige Wollpflege
Richtige Wollpflege kann ganz einfach sein. Die Produkte aus der echten Schafwolle sind langlebig und haltbar. Durch den natürlichen Fettgehalt lädt sich Schafwolle nicht statisch auf und zieht Staubpartikel nicht an, durch ihre Schuppenschicht ist sie schmutzabweisend und in der frischen Luft reinigt sie sich selbst. Die Wolle lebt und braucht Luft zum Atmen, um Feuchtigkeit abzugeben und sich zu regenerieren. Deshalb empfehlen wir einfach viel frische Luft!
Wolle reinigt sich selbst! Schmutz wird abgestoßen, Gerüche und Flüssigkeiten neutralisiert…bis das Lanolin (Wollwachs der Wollfaser) aufgebraucht ist. Das passiert ca. nach 2-3 Wochen. Dann wird z.B. die Wollwindelüberhose undicht und fängt an nach Urin zu riechen.
Jetzt wird es Zeit zu waschen! Und zwar mit Handwäsche bei 30 Grad. Die Waschmaschine wäscht Wolle auch bei 30 Grad aber sie spült leider kalt nach. Das tut der Faser nicht gut! Sie kann sich dann blitzartig zusammenziehen und schon ist die Wollwindelhose zwei Nummern kleiner.
Also lanolinhaltiges Wollwaschmittel (z.B. Disana) nach Packungsangabe in das max. 30 Grad warme Wasser geben, Wollartikel einlegen, durchdrücken (nicht reiben oder wringen). Hartnäckige Flecken können mit flüssiger Gallseife beseitigt werden (Farbechtheit des Wollartikels vorher prüfen). Flecken nicht ausrubbeln, sondern mehrmals mit dem Finger über den Fleck reiben. Wasser ablassen und dann in klarem Wasser, max. 30 Grad, ausspülen. Bei stark kalhaltigen Wasser einen Schuss Essig (nicht Essigessenz) als Kalklöser hinzugeben.
Wollartikel vorsichtig ausdrücken und trocknen. Rasches verfilzen erreicht man mit Schleudern (max. 900 Umdrehungen). Bitte nicht in den Trockner geben oder gar in die Sonne hängen!
Einmal im Monat sollte eine Wollkur (z.B. mit Wollwachs von Avo&Cado) vorgenommen werden. Die nach dem Waschen noch nasse Wollwindelhose wird dann in eine Wollkur eingelegt (siehe Packungsanleitung).